Was ist Tai Chi?

Eine Frage, die nicht so leicht beantwortet werden kann. Ursprünglich wurde es als Kampfkunst zur Selbstverteidigung in China entwickelt. Man spricht dann auch von Tai Chi Chuan, dem "Prinzip der höchsten Faust". Heute wird es allerdings meistens nicht mehr für den Kampf genutzt, sondern vielmehr als adäquate Übung für die Gesundheit. Über einen sehr langen Zeitraum entwickelten sich dabei mehrere verschiedene Stile innerhalb der einzelnen chinesischen Familien. Diese Stile wurden dann nach ihren Begründern genannt. Heute kennt man in erster Linie den Yang, Wu und Chen Stil.

Das Tai Chi Chuan wird umgangssprachlich auch Taijiquan und Chi Gong genannt. In der Schweiz gibt es bereits zahlreiche verschiedene Organisationen, welche sich mit Tai Chi beschäftigen und zahlreiche Kurse zu dieser Kunst anbieten. Dabei beinhaltet es weitaus mehr, als nur eine Sportart. In den Kursen lernt man die Geschichte des Tai Chi ebenso kennen, wie das Denken und die Art zu handeln. Man spricht daher auch von einer weichen oder inneren Kampfkunst. Besondere Wichtigkeit erlangen dabei die chinesischen Schriftzeichen, welche eine grosse Bedeutung für die Ausübung des Tai Chi besitzen.

TaiChi Kurs

Heutzutage üben weltweit schon über 200 Millionen Menschen täglich diese Bewegungs-Kunst. Dabei ist Tai Chi in seinem Herkunftsland China mittlerweile die wichtigste Gesundheitsübung. In der westlichen Welt dient es in erster Linie dazu, die Gesundheit zu verbessern, Stress zu reduzieren und für mehr Ausdauer und Lebensfreude zu sorgen. Dazu bedarf es auch keiner ausgedehnten Fitness. Auch Menschen mit Übergewicht, Untrainierte und sogar Rollstuhlfahrer können Tai Chi jederzeit und an jedem Ort sofort ausüben. Es ist auch altersunabhängig. In China wird es bei vielen Menschen erst ab einem Alter von 50 Jahren praktiziert, wenn die Jahre nicht mehr abzustreiten sind und man noch viele gesunde Jahre vor sich haben möchte. Wenn man noch jünger ist, dient es der Wohlerhaltung des eigenen Körpers. Auch Profisportler nutzen Tai Chi und Chi Gong um ihre Reflexe zu verbessern und nach einer Verletzung schneller wieder gesund zu werden. Chi Gong wird des weiteren auch dazu benutzt, um die eigenen geistigen Fähigkeiten nachhaltig zu erweitern und zu trainieren.

Das Betätigungsfeld des Tai Chi und Chi Gong ist sehr weitläufig und dient im Geschäftsleben dazu, mit geistiger Frische einen Vorteil zu erzielen und den alltäglichen Stress zu reduzieren. Für die Entspannung und Gesundheit sind die Programme des Chi Gong und Tai Chi unerlässlich. Die einzelnen Übungen sorgen für ein emotionales und mentales Wohlgefühl und verringern den aufgebauten Stress in einem hohen Masse. Durch die ständigen Bewegungsabläufe werden nicht nur Gelenke, Sehnen, Bänder und Muskeln des Körpers trainiert, sondern wirken auch auf die inneren Organe und lösen dabei Verspannungen und lindern Schmerzen.

Nach einigen Wochen der Anwendung der Bewegungsabläufe fühlt sich der eigene Körper durch diese angewandte Energie wesentlich lebendiger und vitaler als zu Beginn. Anfänger benötigen eine entsprechende Zeit, um den Umgang mit den einzelnen Abläufen zu erlernen, spüren aber bereits in der Anfangszeit die wohltuende Wirkung. Ist man erst einmal an einem Punkt angelangt, an dem die einzelnen Bewegungsmethoden schon in Fleisch und Blut übergegangen sind, ohne dass man darüber nachdenken muss, dann ist man bereit für die nächste Entwicklungsstufe, der Mediation. So eignet sich Tai Chi hervorragend als Bewegungsmeditation und muss nicht, wie allgemein angenommen, im Sitzen oder liegend ausgeführt werden. Allein durch die Kenntnis der einzelnen Abläufe der Bewegung ist es möglich, dabei zu meditieren und die nächste Stufe auf dem Weg zu Gesundheit und Wohlbefinden zu erlangen.

Nicht umsonst wird Tai Chi in China schon lange zur Unterstützung von Heilungsprozessen genutzt. Erwiesener Massen hilft es dabei Stress abzubauen, Nacken- und Schulterverspannungen zu lösen und Rückenschmerzen zu lindern. Der Heilungsprozess bei anderen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Migräne, Tinnitus, Kreislauferkrankungen, Asthma, Bluthochdruck, Gelenkschmerzen, Rheuma oder Schlafstörungen verbessert sich bei regelmässiger Anwendung ebenfalls zusehends. Ausserdem wird das Gleichgewichtsgefühl ebenso wie die Verdauung und das Immunsystem positiv durch die langsam ausgeführten Bewegungen beeinflusst.

Die richtige Ausführung des Tai Chi und die regelmässige Anwendung sorgen dabei für einen hohen Grad der Entspannung. Man muss aber darauf Acht geben, die Übungen und Bewegungsabläufe gleichmässig, langsam, fliessend genau auszuführen, denn es handelt sich nicht nur um Bewegung in Zeitlupe, sondern sie erfordern eine genaue Anleitung, wie sie im ITCCA gelernt werden.  Sehr schnell wird die eigene Atmung ruhiger, tiefer und langsamer. Nach einiger Zeit werden der Geist und der Körper insgesamt wesentlich beweglicher, was auch einen grossen Einfluss auf die Körperhaltung hat. In diesem Zusammenhang spricht man dann auch vom "Ölen der Gelenke". Die langsamen Bewegungen werden mit der ruhigen Atmung kombiniert und sorgen gemeinsam für eine Tiefenentspannung, wovon nicht nur das Nervensystem profitiert. Auch der Stoffwechsel wird zunehmend angeregt, weil der Sauerstoffgehalt im Gewebe und im Blut deutlich ansteigt. Der Mensch ist weitaus entspannter und ausgeglichener. Dieses führt im Nachgang zu einer grösseren Lebensfreude, zu mehr Vitalität, Gesundheit und einer besseren Fitness. Bereits nach kurzer Zeit stellen sich viele dieser positiven Elemente ein und werden nach und nach immer intensiver.